„Dein musikalisches Denkmal“ für zwei Jahre exklusiv am Leipziger Diakonie Hospiz

ESF-Projekt startet am Leipziger Diakonie Hospiz

Dank einer ESF-Förderung der Europäischen Union darf das Leipziger Diakonie Hospiz ab diesem Jahr für zwei Jahre das preisgekrönte Projekt „Dein musikalisches Denkmal in der Hospizarbeit“ ganz exklusiv im Haus begrüßen. Hinter dem Projekt steckt die renommierte Leipziger Liedermacherin Nadine Maria Schmidt. Zusammen mit unseren Gästen und/oder deren Angehörigen schreibt sie ganz persönliche Lieder, erstellt eine professionelle Studioaufnahme davon und schafft damit eine ganz individuelle und höchst emotionale Erinnerung für die Familien.

„So ein Lied ist „nur“ ein Lied, habe ich immer gedacht“, sagt Nadine Maria Schmidt selbst, „aber als ich 2022 ein Lied für den kleinen, plötzlich über Nacht verstorbenen Jungen Ewen geschrieben hatte und damit seine letzten Reise begleiten durfte, erfuhr ich, dass ein Lied so viel mehr sein kann als nur ein Lied.“ Damit war „Dein musikalisches Denkmal“ geboren. Seit nunmehr 20 Jahren vertont Frau Schmidt u.a. die Schicksalsgeschichten anderer Menschen und setzt sich mit ihren Liedern mit verschiedensten Aktionen sozial ein. Seit der Erfahrung mit dem kleinem Jungen Ewen, hat sie sich mit ihrer Arbeit aus tiefster Überzeugung der Trauer- und nun auch der Sterbebegleitung zugewandt.

Die Reise zum Lied sei dabei eine Reise durch ein ganzes Leben. Man redet über Vergangenes, man lacht über alte Geschichten, erinnert sich an Zitate, Lebensabschnitte, Menschen, Gefühle und Gedanken, Albernheiten, Fehler, Schicksalsschläge, offene Fragen, Wünsche und alles, was zu einem Leben eben dazu gehört. Und am Ende entsteht ein ganz persönliches musikalisches Denkmal für die Familien. So individuell und berührend wie die Menschen und ihre Geschichten dahinter. Und jedes Gefühl ist dabei willkommen. Ob Wut, Trauer, Freude, es darf geweint und gelacht werden und alles darf sein, was sich zeigen möchte.

„Die Reaktionen auf die fertigen Lieder sind immer sehr berührend.“, sagt sie „und begleiten die Menschen ein ganzes Stück Weg, z.B. schrieb mir mal eine Freundin von Ewens Familie: „Ewen spricht durch dich mit uns, und das ist so viel wert. Auch nach mehr als einem Jahr (die er jetzt schon weggeflogen ist ) fühle ich ihn jedes mal, wenn ich dein Lied höre. Es ist immer wieder schön, durch dich, ihm so nahe sein zu können. Danke!“

„Ich freu mich sehr über die Zusammenarbeit mit dem Leipziger Diakonie Hospiz und bin schon sehr gespannt auf die Arbeit hier und welchen Menschen und berührenden Geschichten ich begegnen darf.“ Dabei hat das Projekt am Leipziger Diakonie Hospiz Modellcharakter und soll als neue Methode in der Hospizarbeit evaluiert und getestet werden. Neben 20 musikalischen Denkmälern entsteht ein auf andere Hospize übertragbares Konzept, das allen interessierten Hospizen zur Verfügung gestellt werden soll und ein Curriculum für eine Ausbildung zur sterbe- und trauerbegleitenden Liedermacher:in, einem ganz neuen Berufszweig, den Frau Schmidt auch anderen Liedermacher:innen gerne näher bringen möchte.

Ihr Projekt wurde bereits in der Gründung mit dem Innostartbonus des Freistaates Sachsen und FutureSAX prämiert, wurde auf der Sächsischen Innovationskonferenz vorgestellt und das gemeinsame ESF-geförderte Projekt mit dem Leipziger Diakonie Hospiz erhielt den 3. Platz beim SINN Innovationspreis, mit dem herausragend sozial innovative Projekte in Sachsen ausgezeichnet werden.

Interessierte können sich hier weiterführend informieren:

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